Mühsam, Erich (1878-1934)

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_M%C3%BChsam

in Dictionnaire des militants anarchistes : MUHSAM, Erich
Né à Berlin le 6 avril 1878 – assassiné dans la nuit du 9 au 10 juillet 1934 - Berlin - Münich

Erich Mühsam était le fils d’un pharmacien juif de nationalité allemande qui voulut lui donner une éducation très autoritaire contre laquelle il se révoltera très vite. En janvier 1896 il était exclu du collège de Lübeck pour « menées socialistes » après avoir écrit dans la feuille social-démocrate locale un article dénonçant les pratiques dictatoriales des professeurs. Ses talents littéraires furent extrêmement précoces : à 11 ans il écrivait des fables et à 16 ans il gagnait de l’argent (...)

Au moins 7 ouvrages recensés dans le Catalogue général des éditions et collections anarchistes francophones.
Au moins 13 revues francophones parues sous ce nom (voir sur le site Bianco).
Au moins 22 cartes postales anarchistes parues avec ce nom. Voir sur Cartoliste.
Au moins 14 objets recensés dans Ephemera.
chansons / poesies (Voir : site Canto).

 

Affichage par année

8 affiches :

 

    [Die lustige Witwe]

    notice :
    Image (fixe ; à 2 dimensions)
    [
    Die lustige Witwe] / Arnold Fassbander. — [S.l.] : [s.n.], . — 1 affiche (impr. photoméc.), coul. (deux  : rouge , noir , papier blanc ) ; 42 × 27 cm.

    • Affiches par pays  : Allemagne
    • Lieux d’archivages  : CIRA (Lausanne)
    • Liste des thèmes  : justice  ; littérature : poésie  ; mort
    • Géographie, géopolitique et Histoire  :
    • Noms cités (± liste positive)  : Mühsam, Erich (1878-1934)
    • Presse citée  :
    • Vie des mouvements  :
    notes :
    descriptif :


    [ texte (poème de E. Mühsam) ; dessin (souverains [famille impériale allemande ?] montant à la guillotine) par Arnold Fassbander ]

    texte :

    Die lustige Witwe

    Marschlied zum Polterabend.


    1

    Das ist die lustige Witwe,
    die »knax« den Kopf abbeißt ;
    Den Kopf mitsamt der Krone,
    Wie immer sie auch heißt !
    Den Kopf, ob er voll oder leer ist ;
    Die Krone, ob Gold oder Blech !
    Zu lange bissen sie selber,
    Zu lange waren sie frech.

    2

    Das ist die lustige Witwe,
    Die steht auf dem großen Platz
    Und wartet auf ihre Hochzeit
    Und wartet auf ihren Schatz.
    Die hat zwei kräftige Arme
    Und läßt ihn nicht mehr aus,
    Den fürstlichen bleichen Verlobten,
    Kurz ist der Hochzeits-Schmaus !

    3

    Denn sie ist grad wie die Spinne,
    Die »schnapp« den Bräutigam frißt,
    Wenn er sie auch widerstrebend
    Im letzten Moment bepißt.
    Auf die paar Gnaden-Spritzer,
    Meint sie, kommt es nicht mehr an.
    Sie ist ja die lustige Witwe
    Und kannt’ so manchen Mann.

    4

    Das ist die lustige Witwe,
    Steht wartend schon auf dem Platz,
    Voll Ungeduld auf ihre Hochzeit :
     »Wo bleibt denn nur mein Schatz ?« 
    Ihr Deutschen, sie wartet schon lange,
    Viel Bräutigams sind im Land ;
    Sie wartet auf allen Plätzen
    Und winkt mit der roten Hand !

    5

    Ihr Deutschen, die lustige Witwe
    Steht da ohne Haube und Hut.
    Sie heult wie ihr vor Hunger
    Nach Fürsten-Liebe und –Blut.
    Laßt, Deutsche, die Dame nicht warten.
    Streut Sägespäne und Sand
    Und feiert die Hochzeit der Witwe,
    Seid endlich einmal galant !

    6

    Treibt rechts und links zusammen
    Die Bräutigamsbagasch !
    Und fürchtet nicht, daß es zu viel sind.
    Die Witwe heiratet rasch.
    Kaum hat sie den einen entwitwet,
    Geht sie an den nächsten stracks ;
    Kann hundert an einem Tage
    Heiraten mit einem Knax !

    7

    Und wißt : so ’ne lustige Witwe,
    Wie die in diesem Gedicht,
    Steht auf jedem deutschen Platze,
    Ob Ihr sie seht oder nicht !
    Und führt Ihr die Fürsten zu ihr nicht,
    Jagen Euch die Fürsten zu ihr.
    Und dann ist’s aus mit der Schlackwurst
    Und mit dem bairischen Bier.

    8

    Denn eh’ sie nicht Hochzeit gehalten,
    Bleibt die lustige Witwe am Platz,
    Und eher habt Ihr nicht Frieden,
    Eh’ sie nicht hat ihren Schatz.
    Nun, ich wünsche fröhliche Hochzeit
    Der lustigen Witwe und Euch,
    Und dann gute Fürstenverdauung
    Euch und dem ganzen Reich !

    Erich Mühsam


    sources :

    Sept. 1917.
    Voir aussi :
    https://canto.ficedl.info/spip.php?article1586






    [Der Gefangene]

    notice :
    Image (fixe ; à 2 dimensions)
    [
    Der Gefangene]. — Berlin : FAU_ (Freie Arbeiter-Union), . — 1 affiche (impr. photoméc.), coul. (deux  : rouge , noir ) ; 42 × 61 cm.

    • Affiches par pays  : Allemagne
    • Lieux d’archivages  : CIRA (Lausanne)
    • Liste des thèmes  : littérature : poésie
    • Géographie, géopolitique et Histoire  : Allemagne : histoire : 1933-1945
    • Noms cités (± liste positive)  : Mühsam, Erich (1878-1934)
    • Presse citée  :
    • Vie des mouvements  : anniversaire, commémoration
    notes :
    descriptif :


    [ texte : (poème Der Gefangene : "Sich fügen heisst lügen") ; dessin (portrait de Mühsam) ]

    texte :

    Der Gefangene

    Ich hab’s mein Lebtag nicht gelernt,
    mich fremdem Zwang zu fügen.
    Jetzt haben sie mich einkasernt,
    von Heim und Weib und Werk entfernt.
    Doch ob sie mich erschlügen :
    Sich fügen heißt lügen !
     
    Ich soll ? Ich muß ? — Doch will ich nicht
    nach jener Herrn Vergnügen.
    Ich tu nicht, was ein Fronvogt spricht.
    Rebellen kennen bessre Pflicht,
    als sich ins Joch zu fügen.
    Sich fügen heißt lügen !
     
    Der Staat, der mir die Freiheit nahm,
    der folgt, mich zu betrügen,
    mir in den Kerker ohne Scham.
    Ich soll dem Paragraphenkram
    mich noch in Fesseln fügen.
    Sich fügen heißt lügen !
     
    Stellt doch den Frevler an die Wand !
    So kann’s euch wohl genügen.
    Denn eher dorre meine Hand,
    eh ich in Sklavenunverstand
    der Geißel mich sollt fügen.
    Sich fügen heißt lügen !
     
    Doch bricht die Kette einst entzwei,
    darf ich in vollen Zügen
    die Sonne atmen — Tyrannei !
    Dann ruf ich’s in das Volk : Sei frei !
    Verlern es, dich zu fügen !
    Sich fügen heißt lügen !

    Erich Mühsam

    Zwischen dem 9. und 10. Juli 1934 wurde der revolutionäre Dichter und Anarchist Erich Mühsam im KZ Oranienburg bestialisch ermordert.
    Wir dürfen und wollen Erich Mühsam nicht vergessen.

    Freie Arbeiter-Union — FAU


    sources :

    1984 ?